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Die Auslieferungen starten wieder ab Februar 2025. Dafür sind Lieferungen per E-Transporter kostenlos, Speditionslieferungen sind im Preis halbiert. Mehr Infos warum das so ist.

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E-Transporter v Diesel-Transporter

Nach den ersten Erfahrungen und über 3’000 Km mit dem Maxus e-Deliver 3 (Lange Version mit kleiner Batterie, 35 kWh) will ich einmal einen Kostenvergleich aufstellen. Und zwar mit einem neuen Opel Vivaro in der gleichen Grösse – Nicht mit der E-Version, sondern mit dem Diesel.

Eckdaten des Maxus e-Deliver

  • Verbrauch: 15 kWh / 100 Km. (Realverbrauch bisher, Ganzjahresschnitt). Ein Handwerkbetrieb ohne Autobahnanteil hätte noch weniger Verbrauch.
  • Stromkosten: 0,25 Rp pro kWh. Ökostrom-Nachttarif, gibt auch noch günstigere Tarife. Unserer hier ist eher hoch.
  • Stromkosten pro 100 Km somit: 3,75 CHF.
  • Dem Maxus liegen 1,5 t CO2 Mehremission in Produktion zu Grunde gegenüber dem Opel Vivaro.
  • Produktionsstrommix Schweiz: 30 g pro kWh.
  • Ergibt pro Km 4,5 g CO2 Emission. ABER.
  • Zum Vergleich können wir mit dem pessimisstischsten (was für ein Wort) Strommix 120 g rechnen. Auch das ist noch wenig im vergleich zu Deutschland mit deren Emissionen in der Kohleverstromung, wovon wir übrigens physikalisch kaum etwas importieren.
  • Also, seien wir „fair“ und nehmen 18 g pro Km statt 4,5 g.
  • Der Maxus kostet Stand heute rund 38’500 CHF inkl. MwSt.
  • Ladestation mit Installation: 1’500 CHF inkl. MwSt.

Eckdaten des Opel Vivaro

  • Verbrauch: 7,5 l / 100 Km (Verbrauch auf Papier, eher höher).
  • Dieselkosten heute: 1,72 CHF.
  • Treibstoffkosten pro 100 km somit: 12,90 CHF (erstmal schön das dreifache ggü. Ökostrom).
  • Als Emission gibt Opel 205 g CO2 pro Km an. Seien wir hier doch auch fair und beziehen die Ressourcen zur Treibstoffbereitstellung mit ein. Daumen mal Pi kann man hier x2 rechnen. Sagen wir 400 g CO2 pro Km.
  • Beim Maxus nehmen wir ja auch den weniger realistischen Strommix und wir rechnen ihm die 1,5t Mehremission aus der Produktion an. Alles gut oder?
  • Der Opel kostet ohne spezielle Ausstattung (und somit etwa dem gleichen „Luxus“ wie im Maxus) rund 40’000 CHF .. aber, äh, teurer als der Maxus? Ja, aber die Webseite gibt mir irgend eine Business-Prämie von 8’000 CHF. Ich denke also, der kostet dann 32’000 CHF. OK. Versteh‘ ich nicht, aber ist ok.

Kostenberechnung

Doch wie viel fährt ein Transporter eines Handwerkerunternehmens? Da habe ich lokal bei einem Schreiner nachgefragt. Seine Fahrzeuge fahren ca. 22’000 Km pro Jahr. Das sind etwas mehr als 80 Km pro Werktag. Natürlich gibt es Betriebe die mehr oder weniger Fahrleistung haben pro Fahrzeug. Weit vorne sind Lieferbetriebe, die schnell mal auf 200 Km+ pro Tag kommen. Nehmen wir aber diese magischen 22’000 Km pro Jahr als Berechnungsbasis. Und wir rechnen das auf fünf Jahre aus. Service klammern wir aus, da wir hier zwei Neufahrzeuge vergleichen. Dann dürften die Servicekosten nahe beeinander liegen.

Grundlage sind also 110’000 Km über fünf Jahre. Wie schlagen sich die beiden Fahrzeuge? Der Maxus kostet über 110’000 Km runde 4’125 CHF im Betrieb. Er wird Abends am Feierabend eingesteckt und ist jeden Tag vollgeladen. Zwischenladungen sind *nie* nötig. Die geringe Reichweite ist absolut egal in dem Bereich. Und: Kein Zeitverlust beim tanken. Aber das berechnen wir nicht ein.

Der Opel kostet über diese Fahrleistung 14’190 CHF. Woooweee. Wir haben einen Gewinner. Nicht. Wird Diesel die nächsten fünf Jahre günstiger? Nein, eher teurer, aber wir bleiben dabei.

Über die ersten fünf Jahre

Ergeben sich also folgende Kosten:

  • Maxus: 38’500 + 1’500 + 4’125 CHF = 44’125 CHF.
  • Opel: 32’000 + 14’190 = 46’190 CHF.

Mit Ladestation, die man nur einmal in 10-15 Jahren kauft und Ökostrom ist der Maxus also nach 5 Jahren günstiger und das bei relativ wenig Fahrleistung. Die Batterie soll etwa 400’000 Km aushalten. Nach 5 Jahren, wird der Opel durch Service potentiell noch teurer im Betrieb.

Ist ja auch kein Wunder, das haben wir erwartet. Viele Fuhrparkmanager können diese einfache Rechnung machen und stellen ihre Flotten auf E-Transporter um. Gerade Lieferunternehmen. Die sparen mit doppelter oder dreifacher Fahrleistung immens. Sogar nochmal doppelt, wenn diese künftig für die Emissionen der Fahrleistung „büssen“ müssten.

Wie steht es mit Emissionen?

Mit unserer Grundlage 110’000 Km nach 5 Jahren so:

  • Maxus: 1,5 t + (110’000 Km * 18 g = 1,98 t) = rund 3,5 t CO2.
  • Mit dem deutschen Strommix wären es 7,5 – 8 t CO2.
  • Opel: 110’000 Km * 400 g = 44 t CO2.
  • Selbst wenn wir die Emissionen vor der Dieselverbrennung komplett ausklammern sind es 22 t CO2.

Yooooooo, selbst wenn ich mit der schwärzesten Kohle der Welt Strom laden würde, wäre der Maxus Emissionsärmer. Realistisch betrachtet hat der Opel schlicht die zehnfachen Emissionen – Stand der heutigen Technik. Selbst wenn ich mit den Berechnungen daneben liege, hat der Diesel schlicht keine Chance. Und ich wiederhole: Ich habe 120 g als Grundlage genommen. Mit dem Ökostromtarif wäre es auf dem Papier erlaubt ~40 g / kWh (PV) als Grundlage nehmen. Ironischerweise mehr als der Inlandproduktionsmix von ca. 30 g, da Atomkraft auf dem Papier „0 g“ verursacht und Wasserkraft auch sehr emissionsarm ist.

Fazit

Wer heute seinen Fuhrpark von Kleintransporter bis Vierzigtonner erneuert tut gut darin, auf das grosse E zu setzen. Denn es gibt bereits in allen Grössenordnungen Möglichkeiten Fahrzeuge anzuschaffen.