Analyse der Jahresstatistik 2024
Wie hat unsere Solaranlage 2024 performt? Das möchte ich in diesem Beitrag kurz analyiseren. Meine Installation ist etwas aussergewöhnlich, da ich nebst unserer Anlage auf dem Dach auch verschiedene Balkonkraftwerke Testweise im Einsatz habe. Diese sind am Sicherungskasten angeschlossen, da ich sonst nicht legal mehrere Setups testen könnte.
Zuerst also, was ist bei uns im Einsatz?
- 16x 300 Wp Megasol Ostausrichtung ca. 45°, total 4,8 kWp
- 10x 300 Wp Megasol Westausrichtung ca. 45°, total 3.0 kWp
- Die Dachanlage ist mit Solaredge umgesetzt, zusätzliche eine AC Batterie mit 5 kWh Speicher
- 1x 390 Wp Meyer Burger Black mit HM-300, Westausrichtung, ca. 70°
- 2x 390 Wp Meyer Burger Black mit HM-600, Westausrichtung, ca. 70°
- 4x 430 Wp Megasol, Südausrichtung ca. 12°, Zendure Hyper mit 6 kWh Speicher
- 2x 385 Wp Meyer Burger White mit HMS-600W-2T, Südausrichtung, ca. 12°
- 2x 390 Wp Meyer Burger Black mit HM-600, Zendure Hub und 2 kWh Speicher
Man muss ja alle Geräte testen und darüber bescheid wissen, wenn man sie verkauft, oder? Die Gesamtkapazität dieses Jahr war im Schnitt bei ca. 10 kWp. Denn: Nicht alle Balkonanlagen waren ständig im Betrieb. Das Setup mit dem Zendure Hyper ist erst seit September im Einsatz.
Wie sah das Jahr aus?
Alle Anlagen werden im Solar Manager zusammengefasst. So habe ich dennoch eine Übersicht, was die Anlagen insgesamt erzeugt haben und wie viel davon selbst genutzt werden konnte.
Vom Verbrauch von rund 10 MWh gehen immerhin fast 5 MWh auf die Rechnung der Autos. Ein Nissan Leaf, Maxus eDeliver 3 und Fiat e-Scudo. Ausserdem habe ich einen kleinen Bitcoin Miner im Einsatz – im Sommer rein von Solarstrom betrieben und geregelt, im Winter als Heizung im Büro. Ich hab’s ausgerechnet, das ist günstiger und CO2 ärmer als den Raum mit der Pelletsheizung warm zu halten. Und die Rechnung basiert noch auf einem 30% tieferen Bitcoin Kurs.
Vorallem dank der Batterien und Autos konnten wir fast 75% des erzeugten Stroms direkt selbst verbrauchen. Damit habe ich dieses Jahr 2’150 CHF gespart, gegenüber dem Stromtarif der hier bei 33 Rappen pro kWh liegt. Da die Autos aber auch im Winter fahren müssen, haben wir dennoch einen hohen Bezug der ab Oktober nicht mehr gedeckt werden kann. Die Einspeisung von rund 2,5 MWh brachte lediglich 150 CHF ein.
Pi x Daumen: 10 kWp = 10 MWh Ertrag?
Normal gilt hier in der Schweiz, dass man die kWp quasi 1:1 in MWh Jahresertrag – ungefähr – ausrechnen kann. Unsere Anlage hat aber „nur“ 9 MWh produziert. Warum? Diese Pi x Daumen Rechnung bezieht sich auf möglichst optimale Südausrichtung. Diese gibt den höchsten Jahresertrag, jedoch weniger lange Tages-Produktionskurven. Ein Grossteil unserer Anlage ist Ost/West, was nicht diesem optimalen Ertrag entspricht, aber durch die längeren Tageskurven „automatisch“ für mehr Eigenverbrauch sorgt. Dies gilt vor allem, wenn man keine Batterien im Einsatz hat. Mit einer Batterie kann man natürlich den Eigenverbrauch auch bei südausgerichteten Anlagen sehr gut optimieren.
CO2 Einsparung berechnen
Rein vom Strom her gesehen: Wie viel CO2 spart diese Anlage nun ein? Hierbei kommen in der Schweiz wenig beeindruckende Zahlen raus. Das liegt daran, dass unser Strommix mit einem grossen Anteil Wasserkraft sehr niedrig gerechnet wird. Der Strom aus Atomkraftwerken wird, und das könnte man kontrovers diskutieren, offiziell mit 0g CO2 berechnet.
- Der offizielle Strommix der Schweiz erzeugt: 108 g pro kWh.
- Der reine Inlandstrommix ohne Importe läge bei 40 g CO pro kWh.
- Der CO2 Ausstoss von Solaranlagen ist schwer zu berechnen. Er ist abhänging davon, wo und wie die Zellen/Panels produziert werden, wo diese installiert werden und entsprechend wie der Ertrag über die ganze Lebzeit ungefähr aussieht.
- Für unsere Anlage kommen wir auf ca. 30 g CO2 pro kWh.
Die Frage ist nun, nehmen wir die selbst verbrauchten 6,5 MWh oder die insgesamt produzierten 9 MWh als Basis für die CO2 berechnung? Da die 9 MWh irgendwo im Schweizer Strommix einfliessen und verbraucht werden, rechne ich mit den 9 MWh.
Die Differenz vom Strommix 108 g und unserer Anlage 30 g liegt also bei 78 g. Multipliziert mit 9’000 kWh ergibt das rund 700 kg CO2, die eingespart werden. Womit ist das vergleichbar?
- Ein Baum bindet ca. 50 kg CO2 pro Jahr. Die Solaranlage spart also so viel CO2 wie 14 Bäume.
- Zum Vergleich, bei einer Balkonanlage die 800 kWh produziert wären das etwa 1,2 Bäume.
- 100 Km mit einem Verbrenner zu fahren erzeugt ca. 14 kg CO2 – es kompensiert also etwa 5’000 Kilometer Autofahren.
- Weiterhin kompensieren 700 kg CO2 etwa einen Weg eines Kurzstreckenflugs für eine Person – das zeigt auch wie erschreckend viel CO2 Flugreisen verursachen.
Eine Solaranlage ist also nicht das Allheilmittel um das Klima zu retten, so viel ist klar und so viel wusstest du bestimmt auch vorher schon. Aber es ist definitiv ein wichtiger Teil im Puzzle.
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